Entpathologisierend: Probleme oder Symptome werden nicht als Krankheit betrachtet - sie erfüllen einen bestimmten Sinn. Und Gesundheit ist auch nicht die Abwesenheit von Krankheit. Ich selbst betrachte den Menschen unter einem salutogenetischen Blickwinkel, d.h. ein Mensch ist nicht entweder krank oder gesund, sondern er bewegt sich auf einem Kontinuum zwischen Krankheit und Gesundheit. In diese Betrachtungsweise fließt neben der objektiven Gesundheit auch das subjektive Gesundheitsempfinden eines Menschen mit ein, Sinngebungsaspekte, Dynamiken von gesundheitsschädlichen Einflüssen und gesundheitsfördernden Ressourcen. So kann es kommen, dass für Menschen eines Tages ein Problem oder ein Symptom, mit dem sie schon lange gelebt haben oder das jetzt zu Bewusstsein kommt, nicht (mehr) akzeptabel ist, bzw. jetzt als (beziehungszer-) störend empfunden wird. Es bekommt zu starkes Übergewicht, schränkt die betroffene(n) Person(en) in ihrem Alltag und Umgang mit anderen Menschen stark ein und wird möglicherweise als krankmachend empfunden.
Kooperativ: Der Wunsch nach Veränderung entsteht, oft sieht man aber bekanntlich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Man kann keine Lösungsmöglichkeit für sich erkennen, fühlt sich allein oder auf aussichtslosem Terrain. Der Weg in die Therapie kann Unterstützung sein, eine neue Perspektive zu entwickeln. Diese Perspektive ist keine Idee oder Vorschlag des Therapeuten: Um Vorschläge zu bekommen muss man nicht in Therapie gehen, dazu kann man auch viele schlaue Bücher lesen oder sich in entsprechenden Einrichtungen einfach mal beraten lassen. Die Lösung liegt in der betroffenen Person selbst und wir machen uns einfach gemeinsam auf die Suche.